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Eine Gruppe von älteren Menschen auf einer Bühne, die zum Teil Unterwäsche und Strumpfhosen auf dem Kopf tragen.
© Ana Lukenda | OLDSCHOOL, Schauspiel Köln

Über uns

Das Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und inklusive Kultur (kubia) unterstützt Kulturakteur*innen und Kulturinstitutionen in Nordrhein-Westfalen dabei, mit zukunftsgerechten Konzepten und innovativen Modellen eine altersfreundliche und inklusive Kulturlandschaft zu gestalten. Dafür bieten wir Beratung, Förderung, Weiterbildung, Forschung und Wissen. kubia wird vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW institutionell gefördert.

Unser Auftrag

Das Kernanliegen von kubia ist die Förderung der gleichberechtigten künstlerisch-kulturellen Aktivität und Teilhabe von Menschen mit unterschiedlichen Voraussetzungen und Lebensumständen. Denn Kulturelle Bildung und künstlerisch-kreative Aktivitäten sind ein wichtiger Schlüssel zu Lebensqualität, sozialer Teilhabe und Mitgestaltung des gesellschaftlichen Zusammenlebens.

„Durch kulturelle Bildungsangebote sollen unter Einbeziehung der Vielfalt der Menschen und der in Nordrhein-Westfalen gesprochenen Sprachen die künstlerisch-kreative Betätigung und die Nutzung des Kulturangebotes als Bestandteile lebenslangen Lernens gestärkt werden.“

Alle Menschen haben ein Recht auf ungehinderten Zugang zu Kunst und Kultur, künstlerisch-kreativer Aktivität und lebenslangem kulturellen Lernen. Unser Auftrag ist, dazu beizutragen, dass alle Menschen in Land Nordrhein-Westfalen diese Rechte realisieren können. Deshalb unterstützen wir die Umsetzung von Barrierefreiheit in Kultur und Kultureller Bildung als Voraussetzung für kulturelle Teilhabe, Bildungsgerechtigkeit, Chancengleichheit und ein gleichberechtigtes Miteinander in den Bereichen Kultur, Bildung und Soziales.

kubia setzt sich damit auch für die Umsetzung der UN-Behindertenrechts-Konvention ein. Die Vertragsstaaten, zu denen Deutschland zählt, haben sich seit 2009 dazu verpflichtet, „Menschen mit Behinderungen die Möglichkeit zu geben, ihr kreatives, künstlerisches und intellektuelles Potenzial zu entfalten und zu nutzen“. Dieses Recht ist auch im Kulturgesetzbuch des Landes Nordrhein-Westfalen verankert:

„Der ungehinderte und barrierefreie Zugang zu Kunst und Kultur steht unter besonderem Schutz des Landes, der Gemeinden und Gemeindeverbände. Verbindendes Ziel ist es, Zugänge und Chancengleichheit für alle in der Wahrnehmung und Gestaltung von Kunst und Kultur herzustellen und so der Diversität der Gesellschaft im kulturellen Leben gerecht zu werden.“

Die Bevölkerung in Deutschland und vielen anderen Industrienationen wird älter und vielfältiger. Im ländlichen Raum ist der Anteil von älteren Menschen besonders hoch, während die infrastrukturelle und kulturelle Versorgung dort immer stärker ausdünnt. Der Umgang mit den deutlichen regionalen Unterschieden und mit einer diversen alternden Bevölkerung stellen die Kulturpolitik vor große Herausforderungen. So betrifft es alle Bereiche von Kunst und Kultur, dass die geburtenstarken Jahrgänge der sogenannten „Babyboomer“ ins Rentenalter kommen.

Kulturpolitische Maßnahmen zum Umgang mit der wachsenden Anzahl diverser und älterer Menschen in Kunst und Kultur dürfen sich jedoch nicht nur am kalendarischen Alter orientieren. Dann droht aus dem Blick zu geraten, dass oft mehrere, miteinander verschränkte Diversitätsdimensionen, den Zugang vieler älterer Menschen zu kulturellen Angeboten und kultureller Bildung erschweren. Denn verschiedene Ausschluss-Mechanismen wirken oft zusammen und verstärken einander mit zunehmendem Alter.

Zu den Gruppen, die ein hohes Exklusions-Risiko tragen, zählen insbesondere ältere Menschen

  • mit Behinderung,
  • mit Pflegebedarf einschließlich der wachsenden Gruppe der Menschen mit Demenz,
  • mit geringer formaler Bildung,
  • die von Altersarmut betroffenen sind – unter ihnen insbesondere Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund.

Im Alter treten körperliche und kognitive Einschränkungen in besonderem Maße auf: Laut Statistischem Bundesamt sind über zwei Drittel der behinderten Menschen in Deutschland über 55 Jahre alt. Deshalb liegt ein Fokus der Arbeit von kubia auf Menschen, die im Alter von zunehmenden Einschränkungen betroffen sind.

Unsere Arbeit zielt aber ebenso darauf ab, die kulturelle Teilhabe und künstlerische Tätigkeit von Erwachsenen mit Behinderung zu verbessern, deren Einschränkungen seit Geburt bestehen oder im jüngeren Alter erworben wurden.

Zugangsbarrieren im Kulturbereich zu senken oder besser noch, gar nicht erst entstehen zu lassen, ist ein Gewinn für alle und verbessert die Teilhabe am Kulturleben. Für Menschen mit körperlichen, kognitiven, Sinnes- und psychischen Beeinträchtigungen ist der Abbau von Barrieren essenziell, um an Kultur partizipieren zu können.

Das Behindertengleichstellungsgesetz (BBG) legt in Artikel 4 fest, dass „alle gestalteten Lebensbereiche […] für Menschen mit Behinderungen in der allgemein üblichen Weise, ohne besondere Erschwernis und grundsätzlich ohne fremde Hilfe auffindbar, zugänglich und nutzbar [sein sollen]“. Für eine Kulturinstitution bedeutet das, sowohl das Gebäude als auch sämtliche Aktivitäten so zu gestalten, dass sie von allen autonom besucht werden können: Von der Website über das Ticketing, die Architektur, die Kulturveranstaltung selbst bis hin zum Besuch des Cafés sollten Personal wie Gäste alles eigenständig finden und nutzen können.

Barrieren zu senken, birgt auch die Chance, neues Publikum zu erreichen, das vorher nicht die Möglichkeit zu kultureller Teilhabe hatte. Der Abbau von Barrieren hat aber ebenso Relevanz für Menschen, die bereits gewohnt sind, Kulturangebote zu nutzen und im Laufe ihres Lebens Beeinträchtigungen in Bezug auf Körper, Kognition, Sinne und Psyche erfahren.

Eine älterer Mann in einer Gruppe von Menschen, die alle auf das Logo des ibk zu zeigen scheinen (Fotomontage).
© Stephan Eichler

Unsere Geschichte

Das Institut für Bildung und Kultur e. V. (ibk e. V.) als Träger von kubia wurde 1982 als Einrichtung der Forschung und Modellprojekt-Entwicklung an der Akademie für Kulturelle Bildung in Remscheid gegründet. Ende der 1980er Jahre führte das Institut mit Förderung des Bundesforschungsministerium erste Modellvorhaben zur Seniorenkulturarbeit durch.

Aus der Erfahrung verschiedener Projekt- und Forschungsvorhaben zur Kulturellen Bildung im Alter auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene entstand 2008 mit Förderung des Landes Nordrhein-Westfalen das Kompetenzzentrum kubia. Nach acht Jahren der Projektförderung wird kubia seit Anfang 2017 vom Kulturministerium des Landes Nordrhein-Westfalen institutionell gefördert. Seit 2016 ist die Entwicklung inklusiver und diversitätssensibler Konzepte in Kultur und Kultureller Bildung ein weiterer Arbeitsbereich.

Unsere Themen und Angebote

Themen von kubia sind die Professionalisierung der künstlerisch-kulturellen Vermittlungspraxis für ältere Menschen und Menschen mit Behinderung, die Förderung des Generationendialogs, der barrierefreie Zugang zu Kunst und Kultur, Kunst und Kultur in der Pflege und bei Demenz, die Stärkung des kulturellen Engagements sowie die Förderung von Vielfalt und der Kulturteilhabe älterer und behinderter Menschen nicht-deutscher Herkunft.

Zu diesen Themen bieten wir Beratung, Förderung, Weiterbildung,und Wissen an. Diese Angebote richten sich an Mitarbeitende von Kultureinrichtungen und Verwaltungen, an Künstler*innen und an alle, die in der Kulturellen Bildung, der Kunstvermittlung, der sozialen Altenarbeit, der Behindertenhilfe und der Pflege tätig sind.

Kulturgeragogische Forschung

kubia arbeitet an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Praxis: In beiden Feldern sind wir gut vernetzt und vermitteln zwischen ihnen. Wir vertreten eine interdisziplinäre Perspektive und verstehen uns als Bindeglied zwischen unterschiedlichen Forschungsbereichen wie z. B. Gerontologie, Kulturpädagogik, Kultur-, Sozial- und Gesundheitswissenschaften, die je eigene Blickwinkel auf die Kulturarbeit mit Älteren haben. Wir beobachten internationale Trends und beteiligen uns am internationalen Fachdiskurs.

kubia betreibt selbst kulturgeragogische Forschung und publiziert regelmäßig Fachbeiträge mit eigenen Forschungsergebnissen in Fachbüchern und -zeitschriften. Außerdem sind wir in wissenschaftlichen Beiräten tätig.

Unser Team

Auf unserer Team-Seite lernen Sie die Menschen kennen, die für kubia arbeiten, und erfahren, wer wofür zuständig ist.

Unser Netzwerk

Um unsere Anliegen zu vertreten, arbeiten wir in verschiedenen Fachorganisationen, Zusammenschlüssen und Gremien mit. Unser Ziel ist es, Kulturakteure in Nordrhein-Westfalen zu vernetzen und den Transfer von Erfahrungen und Wissen zu unterstützen. kubia ist auch international gut vernetzt und arbeitet mit zahlreichen Partnern im Ausland zusammen.

kubia ist Mitglied bzw. Partner von:

Der Kulturrat NRW e. V. ist ein landesweiter unabhängiger Zusammenschluss von über achtzig Organisationen in den Sektionen Musik, Tanz, Theater, Film/Medien, Literatur, Bildende Kunst und spartenübergreifende Kultur/Soziokultur. Anliegen des Kulturrats NRW ist es, die Interessen der Kulturschaffenden in Nordrhein-Westfalen zu vertreten. kubia gehört der Sektion „Spartenübergreifende Künste und Soziokultur“ an. kubia-Leiterin Almuth Fricke ist die Sektions-Sprecherin und Mitglied des Kulturrats-Vorstands. kubia engagiert sich in der Arbeitsgruppe für Kulturelle Bildung und ist Mitglied des Runden Tischs Diversität.

Kulturrat NRW

Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e. V. (BAGSO) vertritt die Interessen der älteren Generationen in Deutschland und setzt sich für ein aktives, selbstbestimmtes und möglichst gesundes Älterwerden in sozialer Sicherheit ein.

BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der ­Seniorenorganisationen

Das Netzwerk Forschung Kulturelle Bildung vernetzt das Feld der Forschung zur Kulturellen Bildung und fördert den kollegialen und interdisziplinären Austausch. kubia ist in dem Cluster „Kulturelle Bildung und Lebensalter“ vertreten.

Netzwerk Forschung Kulturelle Bildung

AMATEO ist das europäische Netzwerk für die aktive Teilnahme an kulturellen Aktivitäten. An dem Netzwerk beteiligen sich rund 60 nationale und regionale Dachverbände und Organisationen aus über 20 europäischen Ländern.  kubia-Leiterin Almuth Fricke ist seit 2019 im Vorstand von AMATEO.

Amateo – European Network for Active Participation in Cultural Activities

Der Fachverband Kunst- und Kulturgeragogik e. V. ist die Interessensvertretung der Absolvent*innen, Dozierenden und Leitenden der Qualifizierungen Kunstgeragogik und Kulturgeragogik.

Fachverband Kunst- und Kulturgeragogik

Das Netzwerk Demenz und Kulturelle Teilhabe NRW ist ein Zusammenschluss der Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz NRW mit Kultureinrichtungen und Kulturschaffenden, die künstlerisch-kulturelle Angebote für Menschen mit Demenz und ihre Angehörige in Nordrhein-Westfalen machen. Es wird gemeinsam von den Regionalbüros Alter, Pflege und Demenz NRW und kubia koordiniert.

Netzwerk Demenz und Kulturelle Teilhabe NRW

Der Arbeitskreis Geragogik der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie ist ein interdisziplinäres Forum für alle, die in Wissenschaft und/oder Praxis der verschiedenen Felder der Geragogik tätig sind. Dr.in Miriam Haller vertritt kubia in dem Arbeitskreis.

Arbeitskreis Geragogik

Die Wissensplattform Kulturelle Bildung Online richtet sich an eine Fachöffentlichkeit aus Wissenschaft und Praxis der Kulturellen Bildung. Mit über 750 Fachartikeln von 600 Autor*innen zu kulturpädagogischen Themen, künstlerischen Praxen, theoretischen Grundlagen und Forschung ist kubi-online eine Online-Bibliothek, die stetig wächst und monatlich rund 30.000 Zugriffe verzeichnet. kubia-Leiterin Almuth Fricke ist als Expertin für das Thema Kulturgeragogik Mitglied des Fachbeirats.

Kulturelle Bildung Online

Unsere Nachbarschaft im Seekabelhaus

Das jfc Medienzentrum e. V. ist eine Fachstelle für Kinder- und Jugendmedienarbeit in Köln und Nordrhein-Westfalen. 1976 als Jugendfilmclub (jfc) gegründet, bietet das jfc Medienzentrum pädagogische Aktionen, Beratung, Qualifizierung und Dienstleistungen im Schnittfeld von Medien, Kultur und Pädagogik an. In vielen Angeboten werden Kinder, Jugendliche und Familien direkt angesprochen. Darüber hinaus vernetzt der Verein Fachkräfte aus dem Sozial-, Bildungs-, und Kulturbereich, die Medien aktiv einsetzen.

jfc Medienzentrum

Das Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung ist ein gemeinnütziges Bildungswerk, das beruflich-qualifizierende Weiterbildungen, Workshops, Schulungen und Beratung für Kreativ-Schaffende bietet.

Kölner Institut für Kulturarbeit und Weiterbildung

Der Bundesverband Theaterpädagogik e.V. (BuT) vertritt die Theaterpädagogik als Fachdisziplin der kulturellen und beruflichen Bildung in Deutschland.

Bundesverband Theaterpädagogik

Noch Fragen?

Ihre Fragen zu unserer Arbeit beantworten gerne kubia-Leiterin Almuth Fricke oder unser Öffentlichkeitsreferent Christoph Brammertz.

Ansprechpartnerin

Porträtfoto von Almuth Fricke in einer gelben Bluse vor einem türkisfarbenen Hintergrund

Almuth Fricke

Ansprechpartner

Porträt von Christoph Brammertz im gelben Pullover vor blauem Hintergrund

Christoph Brammertz