War schön. Kann weg ... Alter(n) in der Darstellenden Kunst (2022)

Auf Grund der sich verändernden Altersstruktur unserer Gesellschaft verändert sich auch die Perspektive auf den Begriff ‚Alter‘. Welchen Einfluss hat das Alter(n) auf die Darstellenden Künste, auf und hinter der Bühne? Welche Herausforderungen stellen sich diesbezüglich den Künstler*innen, egal ob sie am Anfang einer Karriere stehen oder etabliert sind? In welchem Verhältnis stehen Alter und Kunst zueinander? Wie wirkt sich das Alter eines / einer Künstler*in bzw. eines Werks auf die Akzeptanz im Kulturmarkt aus? Wie steht es um die sozioökonomische Realität und Alterssicherung? Welche strukturellen Hindernisse und Diskriminierungen gilt es zu überwinden und wie sehen generationengerechte Lösungen und Förderkonzepte aus?

Aus Anlass des 25-jährigen Jubiläums ihres Performance-Projekts x-mal Mensch Stuhl, das den alten Menschen in der Gesellschaft ins Zentrum stellt, entwickelte das Künstler*innenduo Angie Hiesl und Roland Kaiser die Idee, sich mit diesen Fragen in einer Interviewreihe und einem Symposium diskursiv zu befassen. Die hohe Resonanz und die engagierten Beiträge bei dem Symposium, das im Februar 2021 online stattfand, sind Beleg für die Brisanz und das hohe Interesse am Thema. 

Der Sammelband WAR SCHÖN. KANN WEG ... Alter(n) in der Darstellenden Kunst in der Reihe Recherchen des Verlags Theater der Zeit greift die Themen des Symposiums in wissenschaftlichen und persönlichen Textbeiträgen in fünf Kapiteln auf. Ergänzt werden die Kapitel um die Interviews mit Künstler*innen unterschiedlichen Alters, die Angie Hiesl und Roland Kaiser geführt haben.

Inhalt

Die Un/Sichtbarkeit von Alter in der Kunst

Alexandra Kolb: Alternative(s) Sichten. Ambiguitäten des Alter(n)s am Beispiel von x-mal Mensch Stuhl
Miriam Haller und Susanne Martin: Ageing trouble tanzen! Theoretische und tänzerische Erkundungen zur Performativität des Alter(n)s
Madeline Ritter: Wings of change. Alter ist kein Handicap – auch nicht im Tanz
»Was man im Alter so erlebt, kenne ich seit meiner Kindheit« Ein Interview mit Gerda König

Im Spannungsfeld von Innovation und Kontinuität

Franziska Werner: Forever Young oder Stages of Ageing? Das Thema Altern in der Freien Szene – eine Kurationsaufgabe
Kathrin Tiedemann: Wie kommt das Neue ins Theater? Ein autofiktionales Gespräch
»Manchmal habe ich das Gefühl, Kunst von älteren Menschen ist unsichtbar«. Ein Interview mit Constantin Hochkeppel

Von wegen sicher: Sozioökonomische Realitäten

Cilgia Gadola: Systemcheck. Lebens- und Arbeitsrealitäten in den Darstellenden Künsten
Michael Freundt: Haltung, Erfahrung, Persönlichkeit. Alter(n) und zeitgemäße Förderstrukturen in den Darstellenden Künsten
»Solange es geht, will ich arbeiten«. Ein Interview mit Katharine Sehnert

Alter und Geschlecht

»Egal was kommt, wir bringen es auf die Bühne«. Ein Interview mit Fanni Halmburger und Lisa Lucassen
Dorothea Marcus: Neue Schönheit braucht das Land. Über alternde Frauen(bilder) auf und vor deutschen Bühnen
Hannah Zufall und Ariane Koch: Ich bin sicher, ich war schon einmal älter

Handschrift, Werk, Archiv

Helena Waldmann: Von einer, die auszog, sich neu zu erfinden
»Ein Gnadenbrot fände ich bitter«. Ein Interview mit Frank Heuel
Barbara Büscher:  Archivprozesse. Über Logiken des Sammelns von Artefakten aus, über, von Performances