Ehrung für sehbehinderte Tanzkünstlerin Sophia Neises
Im Rahmen des Deutschen Tanzpreises 2023 wird die sehbehinderte Choreografin und Performerin Sophia Neises mit einer Ehrung, dotiert mit 5.000 Euro, ausgezeichnet. Sie steht als sehbehinderte Tanzkünstlerin in besonderer Weise für die künstlerische Arbeit von Menschen mit Einschränkungen. Mit der Ehrung für herausragende Entwicklung im Tanz wird ihr Wirken für den Tanz und ihr Engagement im Bereich der Accessability ausgezeichnet.
Aus der Jurybegründung: "Als Performerin identifiziert sie sich als Künstlerin mit Sehbehinderung. Nicht zuletzt diese Selbstbezeichnung lässt sie in ihrer performativen Praxis mit den Grenzen interagieren [...] Sie entdeckt zusammen mit anderen Künstler*innen in gegenseitigem Austausch und Voneinander-Lernen neue Fähigkeiten und entwickelt zeitgenössische Formen des künstlerischen Ausdrucks. [...] Das ermöglicht nicht nur neue ästhetische Ansätze in Tanz und Performance, sondern in der heutigen Kultur und Gesellschaft als Ganzem."
Mit dem Deutschen Tanzpreis werden herausragende Persönlichkeiten des Tanzes in Deutschland geehrt – ganz gleich, ob sie auf oder hinter der Bühne, in Pädagogik, Publizistik, Wissenschaft oder anderen Bereichen des Tanzschaffens wirksam waren und sind. Zudem werden Interpret*innen, Ensembles und Projekte in der Tanzlandschaft für zukunftsorientierte Initiativen, modellhafte Konzepte oder außergewöhnliche Produktionen ausgezeichnet.
Mit dem Deutschen Tanzpreis 2023 werden die die überragenden Persönlichkeiten und früheren Tänzer*innen vom Tanztheater Pina Bausch: Malou Airaudo, Josephine Ann Endicott, Lutz Förster und Dominque Mercy ausgezeichnet. Den Ehrenpreis für sein Lebenswerk erhält der Tanzpädagoge Peter Appel. Die Preisverleihung finden im Rahmen einer Tanz-Gala am 14.10.2023 im Essener Aalto-Theater statt.