Rückblick: Gemeinsam unterschiedlich. Intergenerationelle Bildung in Kunst und Kultur
Wie können mit Kultureller Bildung Begegnung und Austausch von Jung und Alt ermöglicht werden? Und wie können intergenerationelle Projekte so gestaltet werden, dass sie den unterschiedlichen Bedürfnissen der verschiedenen Altersgruppen gerecht werden und zugleich stereotype Generationenbilder aufbrechen? Darum ging es bei der 6. Fachtagung Kunst- und Kulturgeragogik am 14. November in Münster.
Programm
9.30 Anmeldung und Empfangskaffee
10.00 Begrüßung
Doing and Undoing Generations. Generationendifferenzen in der Kulturellen Bildung
Dr’in Miriam Haller, Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und inklusive Kultur (kubia), Köln
Wie werden Unterscheidungen zwischen Generationen in intergenerationellen Kunst- und Kulturprojekten gemacht oder eben auch nicht gemacht? Anhand von drei exemplarisch ausgewählten Projekten wird im Vortrag danach gefragt, welche Ambivalenzen dabei eine Rolle spielen und inwieweit sie in den Projekten reflektiert werden.
„Aber du brauchst jemand wos halt macht“. Intergenerationelle Weitergabe und Aushandlung von „Kultur“ auf dem Land
Prof‘in Dr‘in Julia Franz, Universität Bamberg
Wie wird in informellen Gruppen (Vereine, Familien, Nachbarschaften) Kultur verstanden, zwischen den Generationen ausgehandelt und weitergegeben? Auf Basis der Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt „Tradierung – Vergewisserung – Doing Identity“ werden im Vortrag drei Muster der intergenerationellen Weitergabe von „Kultur“ präsentiert und diskutiert.
11.15 Kaffeepause
11.30 Der empathische Körper: Projektvorstellung in Bewegung mit anschließender Gesprächsrunde
Silke Z. und Mitglieder des Ensembles Die Metabolisten, Köln
Moderation: Dr’in Miriam Haller
Empathie, Sprache und unser alltäglicher Umgang mit Körper-Empfindungen stehen im Zentrum des mehrjährigen intergenerationellen Projekts der Choreografin Silke Z. und ihres Ensembles „Die Metabolisten“, das Profis und Laien sowie Jung und Alt miteinander verbindet.
12.30 Mittagessen
13.30 Impulse aus der Praxis: Workshopblock I
15.00 Kaffeepause
15.30 Impulse aus der Praxis: Workshopblock II
17.00 Tagungsende
Tagungsmoderation: Imke Nagel, Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und inklusive Kultur (kubia)
Impulse aus der Praxis
Die Workshops dauern 90 Minuten und werden zweimal angeboten, so dass die Teilnahme an zwei Workshops möglich ist.
1 Unisono. Ein intergenerationelles Projekt der Kinderoper Köln
Stephanie Sonnenschein, Oper Köln
Was entsteht, wenn ältere Menschen und Kita-Kinder musikalisch und szenisch aufeinandertreffen? Energie! Mit welchen Konzepten und musikgeragogischen Methoden die „Oper für Jung und Alt“ trotz pandemiebedingter Distanz musikalische Resonanzen zwischen den Generationen erzeugt und dabei Menschen mit Demenz einbezieht, ist Thema dieses Workshops.
2 The diverse body. Methoden intergenerationeller Tanzvermittlung
Mitglieder des Ensembles „Die Metabolisten“ / Silke Z. resistdance, Köln
In ihren Tanzlaboren und -workshops für Menschen Ü60 und Schüler*innen verschreiben sich Silke Z. und ihr Ensemble „Die Metabolisten“ einer tänzerischen Forschung auf Augenhöhe und eröffnen einen geschützten Raum, in dem die Positionen unterschiedlicher Generationen sichtbar werden, reflektiert und in Bewegung kommen können. Mitglieder des Ensembles laden zur Erprobung von Methoden ein und sprechen über Impulse, die sie aus der Tanzvermittlung und tänzerischen Forschung in ihre intergenerationellen Tanzproduktionen mitnehmen.
3 Sag mir erst, wie alt du bist! Performative Generationendialoge im Wohnmobil
Sarah Modeß, Theaterkollektiv „sowas in der art“, Köln
Das Theaterkollektiv „sowas in der art“ lädt junge und alte Menschen im Tandem zu einer interaktiven, installativen Performance in einem Wohnmobil ein, die Recherchematerial lebendig werden und verschiedene Generationen in einen performativen Dialog treten lässt. Wie genau sie das tun und mit welchen Fragen der Dialog angeregt wird, veranschaulicht Sarah Modeß im Workshop.
4 Partizipativ und generationenübergreifend: Die Lesebürger*innen von Burg Hülshoff - Center for Literature
Dominik Renneke, Center for Literature, Havixbeck
Wie gelingt aufrichtige Partizipation an einer neuartigen Kunst- und Kulturinstitution? Burg Hülshoff - Center for Literature stellt sich seit der Gründung 2018 genau dieser Frage. Wie können wir im ländlichen Raum Menschen verschiedener Herkunft und verschiedenen Alters teilhaben lassen? Der Workshop zeigt die Herausforderungen von partizipativen Prozessen und präsentiert einfach übertragbare Methoden für ein Prinzip intergenerationeller Co-Kreation, die (Zeit-)Räume überwindet.
5 Resonanzen. Methoden intergenerationeller Chorarbeit
Gisela Nögel, Musikgeragogin, Wuppertal
Intergenerationelle Begegnungen von Kindern und Älteren beim gemeinsamen Singen sind das Thema dieses Workshopblocks. Gisela Nögel öffnet mit den Workshopteilnehmenden ihren Methodenwerkzeugkasten, den sie im Laufe ihrer langjährigen Erfahrung mit intergenerationellen Gesangsangeboten mit Grundschüler*innen und Bewohner*innen von Seniorenheimen sowie Patient*innen eines Krankenhauses zusammengestellt hat.